GHDI logo

Erich von Falkenhayn beurteilt die Lage im Frühjahr 1916

Seite 2 von 2    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


7) Die Marine (Admiral von Holtzendorff) versichert, daß wir mit dem Ubootkrieg binnen vier oder etwas mehr Monaten England so empfindlichen Schaden zufügen werden, daß es nachgibt.

8) Amerika wird zwar diplomatisch mit uns brechen, aber uns nicht den Krieg erklären. Selbst wenn es das täte, ist der militärische Schaden, den es zufügen kann, nicht beträchtlich. Finanziell und in sonstiger Weise behandelt es uns schon jetzt als Feind.

9) Holland und die skandinavischen Staaten werden nicht daran denken, uns den Krieg zu machen. Tun sie es doch, so haben wir genug Truppen, um Holland und Dänemark abzuwehren. Schweden wird nie gegen uns marschieren. Ebenso genügen unsere Streitkräfte, um England von Landungen in Holland oder Dänemark abzuhalten.

10) Die moralischen Wirkungen und die Folgen unserer noch schärferen Abschließung mögen bedauerlich sein. Es bleibt uns aber keine Wahl. Wir müssen jedes mögliche Mittel anwenden, das die Aussicht bietet, die Feinde niederzukämpfen. Um unsere Existenz kämpfen wir unter allen Umständen.

Bethmann Hollweg 7/1/16



Quelle: Aufzeichnung Bethmann Hollwegs, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Weltkrieg 18 Geheim adh. Ubootkrieg, Bd. 1.

Abgedruckt in Karl-Heinz Janssen, Der Kanzler und der General: Die Führungskrise um Bethmann Hollweg und Falkenhayn 1914-1916. Göttingen, 1967, S. 288-89.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite