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Offizielle Berichterstattung von der Front II (1918)

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6. Freiburger Tagblatt, Nr. 195, 16. Juli 1918:

WTB, Großes Hauptquartier, 16. Juli. Die Armee des Generalobersten v. Boehn hat zwischen Jaulgonne und östlich von Dormans die Marne überschritten. Pioniere setzten im Morgengrauen die Sturmtrupps über den Fluß und schufen damit die Grundlagen für den Erfolg des Tages. Infanterie erstürmte die steilen Hänge auf dem Südufer der Marne. Unter ihrem Schutz vollzog sich der Brückenschlag. Im steten Kampfe durchstießen wir das zäh verteidigte Waldgelände der ersten feindlichen Stellung und warfen den Feind auf seine rückwärtigen Linien auf Condé-la Chapelle-Compliey-Mareuil zurück. Auch nördlich der Marne entrissen wir Franzosen und auch Italienern ihre erste Stellung zwischen Ardre und Marne.


7. Freiburger Tagblatt, Nr. 198, 18. Juli 1918:

WTB, Großes Hauptquartier, 18. Juli. Zwischen Aisne und Marne ist die Schlacht von neuem entbrannt. Der Franzose hat dort seine lang erwartete Gegenoffensive begonnen.

Durch Verwendung stärkster Geschwader und Panzerkraftwagen gelang es ihm zunächst, überraschend an einzelnen Stellen in unsere vordersten Infanterie- und Artillerielinien einzubrechen und unsere Linien zurückzudrücken. Weiterhin haben unsere Stellungsdivisionen im Verein mit bereitstehenden Reserven einen feindlichen Durchbruch vereitelt. Gegen Mittag waren die französischen Angriffe in der Linie südwestlich von Soissons-Neuilly und nordwestlich von Chateau-Thierry zum Scheitern gebracht. Am Nachmittag brachen an der ganzen Angriffsfront sehr starke Teilangriffe des Feindes an unseren Linien zusammen. Die dem Kampffeld zustrebenden feindlichen Kolonnen waren das Ziel unserer erfolgreichen Schlachtflieger. Unsere Jagdflieger schossen 32 Flugzeuge des Gegners ab.

Gegen die Südfront der Marne hat der Franzose nach seinen Mißerfolgen am 16. und 17. nur noch Teilangriffe nordwestlich von Mareuil geführt. Sie wurden abgewiesen.


8. Freiburger Tagblatt, Nr. 201, 22. Juli 1918:

WTB, Großes Hauptquartier, 21. Juli. Zwischen Aisne und Marne suchte der Feind gestern unter Einsatz neuer Divisionen die Entscheidung der Schlacht zu erzwingen. Der Feind wurde zurückgeschlagen. Er hat große Einbuße erlitten. Hilfsvölker der Franzosen, Algerier, Tunesier, Marokkaner und Senegalneger trugen an den Brennpunkten die Hauptlast des Kampfes. Senegalbataillone, als Sturmblocks auf französische Divisionen verteilt, folgten hinter Panzerwagen den weißen Franzosen voran. Amerikaner – auch schwarze Amerikaner – Engländer und Italiener kämpften zwischen den Franzosen.

[ . . . ] Auch südlich des Oureq brach unser Gegenangriff den feindlichen Ansturm. Nordwestlich von Chateau-Thierry haben wir die in den letzten [sic] immer wieder vergeblich angegriffenen Stellungen auch gestern gegen mehrfache starke Angriffe der Amerikaner siegreich behauptet. Der Amerikaner erlitt hier besonders hohe Verluste. In der Nacht legten wir, vom Feinde ungestört, die Verteidigung in das Gelände nördlich und nordöstlich von Chateau-Thierry zurück.


9. Freiburger Tagblatt, Nr. 219, 9. August 1918:

WTB, Großes Hauptquartier, 9. August. Zwischen Ancre und Avre griff der Feind gestern mit starken Kräften an. Durch dichten Nebel begünstigt drang er mit seinen Panzerwagen in unsere Infanterie- und Artillerielinien ein. Nördlich der Somme warfen wir den Feind im Gegenstoß aus unseren Stellungen zurück. Zwischen Somme und Avre brachte unser Gegenangriff den feindlichen Ansturm dicht östlich der Linie Morcourt-Harbonieres-Gaiz-Fresnoy-Contoire zum Stehen. Wir haben Einbuße an Gefangenen und Geschützen erlitten. Durch Gefangene, die wir machten, wurden Engländer mit australischen und kanadischen Hilfskorps sowie Franzosen festgestellt.

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