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Wie Metallarbeiter um 1910 ihre Arbeit empfanden (1912)

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Ein 43jähriger Dreher; 9½ Std., 28 M.: „Das Akkordsystem macht einem die Arbeit zur Qual durch das eintönige einerlei Jahr aus Jahr ein verliert mann das Interesse.“

Ein 44jähriger Feilenhauer; 10½ Std., 24 M.: „Bin gänzlich Satt davon.“

Ein 45jähriger Fräser; 9¼ Std., 38 M.: „Nur freiwillige Arbeit würde ein Vergnügen sein.“

Ein 46jähriger Modellschlosser; 9½ Std., 36 M.: „Ich freue mich immer, wenn es mir gelungen ist, die mir gemachten Aufträge nach gelieferten Zeichnungen genau passend und sauber fertigzustellen. Ich finde darin eine gewisse Befriedigung und habe das Bewußtsein, daß ich meinen Teil zur Erhaltung und Verschönerung des Ganzen beigetragen habe.“

Ein 47jähriger Metallarbeiter; 9½ Std., 21 M.: „O ja. Aber man müßte als Arbeiter nur bessere Behandlung haben, aber die meisten Chefs grüßen ihre Arbeiter morgens und mittags nicht, wenn sie in den Arbeitsraum treten.“

Ein 48jähriger Schlosser; 9 Std., 36 M.: „Ich habe ein lebhaftes Interesse an ihr durch ihre Verschiedenheit. Einförmige Arbeit wäre mir das Greulichste. Monotone Maschinenarbeit würde ich nur gezwungen verrichten.“

Vergnügen bei der berufsmäßigen Arbeit empfanden:
Angabe der hauptsächlichsten Motive

Ohne Angabe von Gründen
Wenn Verdienst gut
Nur bei abwechs. Arbeit
Nur wenn Behandlung gut
Weil die Arbeit kompliziert
27
87
142
7
44

Kein Interesse an der berufsmäßigen Arbeit hatten:
Angabe der hauptsächlichsten Motive

Ohne Angabe von Gründen
Weil der Ertrag dem Kapitalisten gehört
Weil die Arbeit eintönig
Weil zu abhängig
Weil der Lohn zu gering
Weil gesundheitsschädlich
102
211
302
164
183
65

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